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Bericht in der Badischen Zeitung vom 06.05.2014, Eva Korinth

"Es macht Freude zuzuhören"

Musikverein Kappel präsentiert sich beim Frühjahrskonzert elanvoll / Neuer Dirigent sorgt für frischen Schwung.

Erstes Heimspiel des Dirigenten István Elekes mit der Kappler Kapelle in der Hochfirsthalle. Foto: Eva Korinth

 

LENZKIRCH-KAPPEL. Frische, sehr gut intonierte und klangvolle Musik erlebten die Besucher des Frühjahrskonzertes in der Hochfirsthalle. Jugend- und Gesamtkapelle des Musikvereins Kappel präsentierten sich elanvoll unter ihrem neuen Dirigenten István Elekes.

Es war ein "Wow"-Konzert, was die gut 120 Zuhörer da geboten bekamen. Es hatte Rasse und Klasse und es gefiel sehr. Der Applaus, unzählige Bewunderungspfiffe, Rufe wie Bravo oder fordernd nach einer Zugabe, waren der Lohn der Musiker. Beide Seiten hatten großen Spaß – die Zuhörer und die Musiker. Musik ist das, was zusammenhält. So hatte es auch Vorsitzender Andreas Schurt in der Begrüßung gesagt. "Musik ist die Sprache der Welt", zitierte er weiter und schlug den Bogen zum neuen Dirigenten, einem Ungarn sowie zur Literaturauswahl, die im zweiten Teil viel Feuriges aus Lateinamerika beinhaltete.

"Es macht Freude zuzuhören", lobte Blasmusikverbandsdirigent Götz Ertle, der für die hochkarätigen Ehrungen (wir berichteten) gekommen war, "das Konzert ist von Beginn an belebend". Ertle beglückwünschte die Jugendkapelle zum Konzertauftakt. Lobte die Gesamtkapelle für "auffallend gute Intonation und guten Klang", sprach dem Musikverein ein großes Kompliment für das "frische Temperament" aus. Das war dem Publikum aus der Seele gesprochen, das kräftig applaudierte. Die Zeit verflog im Nu.

Putzmunter startete die Jugendkapelle unter Walter Winterhalder mit der Ballade "Safe and Sound". Dann zuckten die Schuhe der Zuhörer im Takt von Lord of the Dance. Im Anschluss wurde geswingt und geschickt aufs Konzert der Gesamtkapelle mit "Brasil" eingestimmt. Da hatte das Publikum Lust, große Lust auf mehr, war heiß auf Rhythmus, wollte weiter in den Melodienrausch eintauchen.

Und es erhielt mehr und hörte eine bestens aufeinander abgestimmte wohlklingende Gesamtkapelle, die selbstbewusst schwierige Passagen in rasantem Tempo bewältigte. Aber auch bewies, dass sie nicht nur schnell spielen kann. Und jeder Ton saß. Die Soloparts gelangen, waren Hörgenuss pur. So spielte Saxophonisten Sandra Förderer ein herrliches Solo in Günter Noris "Rumba of Love". Ein weiterer Solist war der Trompeter Mike Förderer. Einen lustigen Aha-Effekt im Publikum gab es, wenn die Kapelle den Schlussakkord eines rhythmisch hinreissendes Stücks stimmlich gestaltete. Das liebte das Publikum.

Den musikalischen Ausflug in den Süden Amerikas flankierten die Musiker mit einem Konzertmarsch des holländischen Marschkönigs John Wichers, dem dreisätzigen Musikfestsonntag und einem herrlichen Tag in den Bergen mit abschließenden Heimatabend und Tanz und natürlich mit dem Badnerlied zum Konzertschluss.

István Elekes dirigierte ruhig, wirkte zu Beginn angespannt, dann lockerer in seinen Bewegungen. Sein Taktstock wirbelte akkurat im Takt, seine Musiker reagierten prompt. In dem gemeinsamen Vierteljahr haben sie sich genähert, kennengelernt. Der Ausflug nach Lateinamerika war lohnend fürs Publikum: Cha cha, Tango, Rumba, Samba, Latin-Pop erklangen.

Mit Witz und Anekdoten aus dem "Hörnlekurier", führten Ralf Kühnemund und Felix Drathschmidt durchs Programm. Bei der Jugendkapelle moderierten Laura Winterhalder, Alina Kühnemund, Denis Förderer und Alicia Schlegel. Stolz wurde die Agenda und der berufliche Werdegang des neuen Dirigenten vorgelesen, der jetzt in Kappel den Taktstock schwingt und ein international anerkannter Konzertklarinettist ist. Man darf gespannt auf die nächsten Auftritte des Musikvereins Kappel sein. Das Frühlingskonzert machte Lust auf mehr.

   
© Musikverein Kappel im Hochschwarzwald